Eine Einführung in die wundersame Welt des Wildpop...

Wildpop - der Begriff.

• Am 28.August 1993 entdeckte der musikliebende Südhesse Bodo E. während seines Campingurlaubs an der westfranzösischen Atlantikküste kurz nach dem Aufstehen, also so um die Mittagszeit, ein an der Innenseite der gläsernen Eingangstür des lokalen Konditoreifachgeschäfts drapiertes Veranstaltungsplakat mit der denkwürdigen Aufschrift " DON SCHMIDT - FUNROCK SHOWTIME WILDPOP", welches auf ein Konzert des Künstlers (?) am folgenden Abend in einer naheliegenden Minigolfbar hinwies.
• Noch in derselben Nacht gelang es den musikbegeisterten Südhessen, mehrere Exemplare besagten Plakates, das flächendeckend geklebt war, in ihre Gewalt zu bringen. Auf dem Konzert hingegen war niemand. Wer sachdienliche Angaben zur Person oder zu Auftritten des Künstlers Don Schmidt machen kann, wird gebeten, sich mit der Klubzentrale in Verbindung zu setzen.
• Zurück zum Plakat: Der Begriff "WILDPOP" schlug in unsere verkrauteten Hirne ein wie eine fette Eisbombe. Aufgrund dieses einen Wortes entstand ein Kult, ein Klub, ein Lebensgefühl. Die sofortige Gründung des Wildpop-Klubs ließ sich nicht vermeiden.
• Der Klub war geschaffen, die Inhalte fehlten jedoch (bzw. fehlen bis heute). Ansatzweise Erklärungen für Wildpop, das neue Gefühl (Mann, klingt das scheißzeitgeistig...) habe ich im folgenden zusammengestellt, entnommen aus dem sog. "Session Book", einer Art Reisetagebuch der dummen Sprüche, das uns im Spätsommer 1993 begleitete:
• "Tüten rascheln und sind häßlich"
• "Wo die Liebe hinfällt - aufs Maul"
• "Milch macht matt"
• "Das Saxophon ist das Kerninstrument des Wildpop"
• "Wildpop ist der Untergang der böhmischen Kultur"
• "Es geht nicht um witzig"
• "Deutschland ist klein - Gehörschutz tragen"
• "Der Urlaub war genial. Mehr noch - er war scheiße"
• "Die Second-Magen-Bewegung ist ein spiritueller Ableger der Wildpop-Szene"
• "Mecki Spaghetti ist der gesanglich beste Sänger des Wildpop"
• "Yin und Yang ist pure Schwarzweißmalerei"
• "Quelle Chainsaw Massacre"
• "Seit ich mein Mountainbike habe, bin ich ein neuer Mensch. Ich habe auf einmal viel mehr Zeit für die anderen Dinge im Leben. Wundervoll."
• "Rapunzel, laß dein Hirn herunter"
• "DAS Duett des Wildpop: Q-Tip zusammen mit Herman´s Hermits und noch nem anderen Monk"
• MONK =ehrende Bezeichnung für Anhänger des Wildpop - siehe dazu "Das Wort zum Donnerstag"
• "Das Leben steckt voller Ana... Euphorismen... Wie heißt´n die Pisse?" - "Schönheit"
• "Guter Wildpop muß nicht teuer sein" - "Wildpop ist keine Frage des Geldes, sondern des schlechten Geschmacks"
• "Die wichtigsten Regisseure des Wildfilm sind Billy Wilder und Don Siegel. Den Stein ins Rollen brachte Billy Wilder mit seinem preisgekrönten Film "Some like it wild" mit Jack Lemmonk, Don Curtis und Marilyn Monkroe, der etliche Plaketten einheimste und monatelang Platz 37 der nordamerikanischen Spielfilmliga besetzt hielt."
• "Vielen ist sicherlich bekannt, daß der große englische Schauspieler Alec Guinness für sein Lebenswerk von der Queen zum Ritter geschlagen wurde und sich seither Sir Alec Guinness nennen darf. Hingegen weiß kaum jemand, daß er wegen seiner Verdienste um den Wildpop von Don Schmidt zum Chefmonk ernannt wurde und sich "Sir Don Alec" schimpfen kann."
• "Wer sich´s leisten kann, fällt selbst hinein"
• "Nutze die Woche"
• "Nutze den Tag ab"
• "Das AEG-Joghurtgerät ist das Maskottchen des Wildpop"
• "Rechts fickt gut"
• "Der Darsteller des Frankfurter Anwalts Dr.Renz aus der Fernsehserie "Ein Fall für zwei" ist kein geringerer als der beliebte Reggae-Künstler Shabba Renz."
• "Dinner for Don"
• "Das goldene Dreieck: Bluna, Birma und Puma. Und Burda"
• "Wir sind die Idealbilder der Generation X"
• "Wir sind die Generation S (Scheiße)"
• "Die wahrscheinlich zweite Halbzeit der Welt"
• "Hammond Eggs"
• "Hartreim Rödelprojekt"
• "Frauen und Technics"
• "1979 hat PM noch geglaubt, die Erde ist ne Scheibe"
• "Alle zwei Sekunden nur die Wurst hat zwei"
• "Halb Mensch, halb fünf"
• Jedenfalls gab es genug gute Gründe für eine organisierte Bewegung called Klub.

Strukturen im Wildpop

• Die Organisation gliedert sich hauptsächlich in die Bereiche Wildpop-Klub mit der Klubzeitschrift WILD, das Wildpop Sound System, zuständig für akustische Fragen, mit dem Tapelabel Wildpop Tapes Bürgel, sowie Wildpop Klubware, das fashy Designerlabel aus der Mülltonne.

A. Der Wildpop-Klub (WPK)

• Gegründet am 28.September 1993 mit der Intention, "den Gedanken des Wildpop in alle Welt zu tragen", hat der Wildpop-Klub mittlerweile ca. 50 Mitglieder (sog. Monks). Die Klubsatzung besagt im wesentlichen nur: "Jeder Monk ist frei zu tun, was er wild". Jedes Mitglied zahlt 3 € (~ca 5 DM) Jahresbeitrag. Die theoretischen Leistungen beinhalten einen Klubausweis, Einladungen zu allen "Wildpop-Feten", aktuelle Informationen sowie Vorzugspreise für die Wildpop-Klubware-Kollektion und das Kluborgan WILD, außerdem das Recht zur Teilnahme an Redaktionssitzungen zur Erstellung desselben.
• Praktisch sieht das leider etwas anders aus. Seit über einem Jahr ist kein neues Mitglied dazugekommen, kein Heft erschienen, und die Mitgliedsbeiträge werden aus Anstandsgründen auch nicht mehr erhoben. Es passiert eigentlich gar nichts mehr im Klub, da niemand Bock, Zeit, oder Geld hat, die mit der Klubpflege verbundene Organisation auf die Beine zu stellen. Wir arbeiten jedoch an einer Lösung dieses Problems. Manchmal.

B. Das offizielle Kluborgan WILD

• Erschien erstmals Weihnachten 1993 mit einer Auflage von 20 Stück. Ein Forum für (fast) alle Gedanken, die unsere Monks so beschäftigen, in der Darstellung sehr frei (einzige Voraussetzung: copyable DIN A4). Das dickste Heft (von bisher 12) war wohl an die 40 Seiten stark. Die WILD entsteht im Copyshop und wird zum Selbstkostenpreis vertickt (1 €, ~1-2 DM). Daher war es uns bisher nicht möglich, mehr als 50 Exemplare aufzulegen. Sponsoring erwünscht ! Für unsere Anzeigenpreise kontaktieren Sie uns am besten so .
• Auch in Zukunft wollen wir das Erscheinen der WILD gewährleisten. Ein Ansatz hierzu stellt die elektronische Ausgabe dar, an der sich jeder Monk beteiligen kann. Finanzielle Interessen sind natürlich ausgeschlossen.

C. Das Wildpop Sound System

• Entstanden aus der Begeisterung der Gründungsmitglieder für seltsame Töne. Was als gelegentliches DJing bei privaten Feten im Freundeskreis begann, entwickelte sich mit der Zeit zu einem wesentlichen, wenngleich auch heftig umstrittenen Faktor der Frankfurter Untergrund-Partywelt. Gelten die Mitglieder (DJ Wildpop, Dr. Chicago (Ex-MC Monk), Dee Plattentektonik, Mischmeister Aufzugtechnik und -unser Mann in Berlin- DJ Popgun) bei vielen Liebhabern korrekter Parties als verwirrte Volldeppen, die es einzig und allein darauf anlegen, tolle Stimmung kaputtzumachen und das Publikum anzustressen, so gibt es jedoch auch einen ganzen Haufen Leute, die sich bei dieser Art der Beschallung gerne entspannt zurücklehnen oder gar heftig mitfiebern.
• Das Musikalische Programm in Kürze: Disco, Dub, Easy Listening, Techno, Elektro, Drum&Bass, House, Chillout, Dance Classics, Jazz, Tip Top, Hip Pop, Flim Flam, Tam Tam, Drummel, Gaga, WC Ente, Sakropop, Kinderplatten, Eurodance, Egypt Progressive, Gelbwurst, Acid Polka, Rachitischer Geigenrock, Graffiti usw. Ein großer Backkatalog entstand durch regelmäßige Flohmarktbesuche (natürlich in Offenbach ).
• Die Wildpop-Fete fand erstmals im Oktober 1993 im Hause Böttcher statt. Alle weiteren Feten kamen an diese Sternstunde nicht heran. Die ersten offiziellen Wildpop-Feten, bei denen sogar noch ein Großteil der Klubmitglieder für ausgelassen abartige Stimmung sorgte, fanden mit reichlich Beiprogramm (Mr.Monk-Wahl, Donbola) im Sachsenhäuser Dreikönigskeller statt (Danke, Alex). Es folgten einige Open Air Veranstaltungen (BUGA, Main etc.) sowie kleine, aber feine Happenings (Sandweg etc.). Legendär ist die Acid Night im Ex, in die Hose gingen dagegen einige Sets auf Großveranstaltungen mit freundlicher Unterstützunge des Romanov-Imperiums. Unser Ding sind die kleinen, gemütlichen Events. Wer uns buchen will, nur zu!
• Gehe zur Wildpop Sound System Homepage

D. Wildpop Tapes Bürgel

• Das in Bürgel, der europäischen Kulturmetropole des Jahrhunderts, ansässige Speziallabel für zeitgenössische elektronische Musik (Trief!) beschäftigt sich ausschließlich mit den Werken von Tony Mono.
• Die bisher erschienenen 15 Kassetten sind nirgendwo erhältlich. Gott sei Dank.

E. Wildpop Klubware

• Die angesagte Klamottenproduktion für den Monk von morgen. Wildpop Klubware ist billig und sieht auch so aus.
• Bisher erschienen:
• Öljacke "Wildpop Klubware": außen grau, innen blau und steif wie Scheiße.
• "University of Wildpop Bürgel" Kapuzenpulli, Longsleeve und T-Shirt in div. Farben und Größen
• Leider sind alle Sachen schon vergriffen, neue Kollektionen jedoch geplant.
• In der Zwischenzeit verweisen wir an die schinees buergelware zum selbermachen und cool sein.